Besinnung
Meditation ist seit über einem Jahrzehnt verankert in meinem Leben, Achtsamkeit zur Lebenshaltung geworden.
Das Innehalten, Muße finden, sind sehr wichtig für mich, um mich zu erden und zur Be-Sinnung zu kommen.
In Kontakt mit Körperempfindungen, mit dem Atem, bin ich ganz im Hier und Jetzt. Nicht nur für mich selbst allein, sondern auch für Andere.
Meditieren ist nichts, was man "tut". Es ist bewusstes Verweilen, mit oder ohne Kontemplation.
Es bedeutet Stille zu finden und daraus Kraft zu schöpfen.
Achtsamkeit lässt sich überall und zu jedem Moment üben, und es ist eine lebenslange Übung.
Man muss sich dazu weder zum Buddhismus bekennen oder Nonne/Mönch werden, noch dem Rückzug, der Askese oder dem Einsiedlertum verschreiben.
Da sein
Im privaten und beruflichen Umfeld beobachte ich, was die sog. Rushhour des Lebens, die Verdichtung von Aufgaben zuhause und im Job, der Erwartungsdruck, die Art der (digitalen) Kommunikation und Nachrichtenflut mit Menschen machen. Und was die Menschen mit all dem machen.
Oft gehen wir über unsere Belastungsgrenzen hinaus. Dabei lassen wir das Wesentliche außer Acht, unser Da-Sein. Auch klammern wir unsere Verletzlich- und Endlichkeit aus.
Und doch es ist nur der Moment, der zählt.
Gegenwart
Der Philosoph und Soziologe Harald Welzer formulierte nach überstandenem Herzinfarkt in seinem Buch "Nachruf auf mich selbst" einige Antworten auf die ihm selbst gestellte Frage "Wer will ich gewesen sein?", die -meines Erachtens- voll ins Schwarze treffen.
Zwei davon lauten so:
"Der Raum der Veränderung ist innerhalb, nicht außerhalb unserer Grenzen.
Die Zeit der Veränderung ist die Gegenwart, nicht die Zukunft." >Weiter