"Wenn Sie die Art und Weise ändern, wie Sie die Dinge betrachten, ändern sich die Dinge, die Sie betrachten." (Max Planck) 
 

Achtsam(keit) lernen




Was Achtsamkeit ist...


"Möge ich gelassen sein, Dinge hinzunehmen, die sich meines Einflusses entziehen.

Möge ich so mutig sein, die Dinge zu ändern, die ich beeinflussen kann.

Möge ich die Weisheit entwickeln, das eine vom anderen zu unterscheiden."

 

(frei abgeändert nach dem "Gelassenheitsgebet" von Reinhold Niebuhr)


"Achtsamkeit wird oft als das Herz der buddhistischen Meditation beschrieben. Aber die Kultivierung von Achtsamkeit ist nichts ausschließlich Buddhistisches.", meint Jon Kabat-Zinn.

Achtsamkeit zu üben bedeutet schlicht mit sich in Kontakt zu kommen. Sie lässt uns fragen: "Was brauche ich jetzt?", wodurch wir unsere Bedürfnisse erspüren. 

Achtsamkeit zu üben heißt auch unsere Sinne, die "Pforten der Wahrnehmung" (Aldous Huxley) zu schärfen.

Sie lässt uns üben, alles, was sich zeigt, was da ist, anzunehmen- ohne zu urteilen.

Das klingt vielleicht abstrakt, ist aber eine praktische, sehr konkrete Übung.

Außerdem ist die Übung der Achtsamkeit nie zu Ende.

Weiter führt Jon Kabat-Zinn aus:


"Achtsamkeit ist ein von Augenblick zu Augenblick gegenwärtiges, nicht urteilendes Gewahrsein, kultiviert dadurch, dass wir aufmerksam sind. Achtsamkeit entspringt dem Leben ganz natürlich. Sie kann durch Praxis gefestigt werden."


Somit ist Achtsamkeit eine Alltagspraxis.

 

Wir können überall und zu jeder Zeit üben, achtsam zu sein.


Gerade in alltäglichen Tätigkeiten wie der Kaffeezubereitung, dem Frühstücken, Treppensteigen, Autofahren, in Gesprächen, beim Zähneputzen, Kochen, Müll wegbringen usw. können wir lernen, ganz bei eben jenen Tätigkeiten zu sein.

Indem wir üben, mit ganzer Aufmerksamkeit eine Tätigkeit zu verrichten, schulen wir unsere Achtsamkeit.

Es ist äußerst interessant, was sich beim achtsamen Verrichten einer Tätigkeit, beobachten lässt:

  • Wie fühlt sich der Atem momentan an? Wo ist er zu spüren?
  • Welche Sinne werden gerade angesprochen?
  • Was ist in diesem Moment zu hören?
  • Welche Muskeln sind bei der Verrichtung der Tätigkeit angespannt?
  • Wie fühlt sich der Kontakt mit etwas auf der Haut dabei an?
  • Sind da jetzt Gerüche wahrnehmbar?
  • Kommen Gefühle auf?
  • Tritt von irgendwoher ein Gedanke auf? Und noch einer?...

Da merken wir schnell: Unsere Aufmerksamkeit ist so flüchtig wie der Augenblick.

Wenn Sie täglich auf diese Weise üben, werden Sie erstaunliche Effekte auf sich und Ihre Mitwelt feststellen.

"Achtsamkeit ist eine einfache und gleichzeitig hochwirksame Methode, uns wieder in den Fluss des Lebens zu integrieren, uns wieder mit unserer Weisheit und Vitalität in Berührung zu bringen. Sie gibt uns die Möglichkeit, Richtung und Qualität unseres Lebens verantwortlich zu bestimmen, einschließlich unserer Beziehung zu Familie, Arbeit und zur Welt als Ganzes sowie -und das ist das Wesentlichste- unserer Beziehung zu uns selbst als Person."

(Jon Kabat-Zinn) 


Was Achtsamkeit nicht ist

  • Achtsamkeit ist keine Übung in Passivität- im Gegenteil.
  • Sich in Achtsamkeit zu üben bedeutet nicht, sich selbst zu optimieren. 
  • Sie dient auch nicht primär der Entspannung oder der Herbeiführung von "Wellness".
  • Bedürfnisse wahrzunehmen ist etwas anderes als Wunscherfüllung.
  • Achtsamkeit ist auch kein Wundermittel, das uns allen Stress verschwinden lässt.
  • Sie ist auch kein Vehikel, um der Wirklichkeit zu entfliehen oder sie sich "schönzuatmen".
  • Sie bezweckt ebensowenig, Konflikten aus dem Weg zu gehen oder Missstände auszuhalten. 
  • Und keinesfalls meint Achtsamkeit, den herausfordernden Dingen des Lebens, Krisen, Misere, Leid usw. mit Gleichgültigkeit entgegenzutreten. 



Ein Vorgeschmack: Kurze Achtsamkeitsmeditation

Die Übung ist recht simpel. Es geht darum, sich auf den Atem zu fokussieren und den Fokus immer wieder auf den Atem zurückzulenken. Falls die Aufmerksamkeit abschweift, sich dessen bewusst werden. Oder wenn Gedanken auftauchen, nicht in eine "Geschichte" einsteigen...

Lesen Sie die Übung durch und versuchen Sie dann, sich in der Übung selbst anzuleiten. Viel Freude damit!

 

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Und hier erfahren Sie, wie Achtsamkeit bei Wechseljahresbeschwerden einen entscheidenden Kontrapunkt setzt...

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